Foto: Oliver Look


„Der Kurras-Komplex“

Immersiver Stadtspaziergang – Performativer Live-Audio-Walk / 2022 – 2023

Am 2. Juni 1967 starb Benno Ohnesorg durch einen Schuss in den Kopf. Warum tötete der Polizist Karl-Heinz Kurras den jungen Studenten? Inwiefern waren die Ereignisse des 2. Juni Ausgangspunkt für die Radikalisierung der Studentenbewegung? Hatte die Stasi etwas mit dem Tod Ohnesorgs zu tun?
Zwei Historiker:innen gehen am Tatort und in den Straßen um die Deutsche Oper dem Todesschuss des Polizisten Karl-Heinz Kurras auf Benno Ohnesorg auf die Spur. Schauspielszenen auf der Grundlage von Archivmaterial wie Prozessakten, Vorträgen, Interviews und Zeugenaussagen verbinden sich mit dem Dialog der Historiker:innen zu einem gemeinsamen Stadtspaziergang.
Der immersive Audiowalk, den die Zuschauer:innen mit Funkkopfhörern verfolgen, verwebt live gesprochene Diskussion, vor Ort gespielte dokumentarische Szenen und historisches Audiomaterial miteinander. Ein Schlüsselmoment der deutschen Nachkriegsgeschichte wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und durch die akustische Verstärkung zu einem unmittelbaren Erlebnis. Die damalige und heutige Zeit verbinden sich im Kopf der Zuschauer:innen. Aus der Gegenüberstellung der Aussagen und Handlungsmotive der Beteiligten entsteht ein lebendiges Bild der umkämpften 1960er Jahre und eine Auseinandersetzung mit unserem heutigen Demokratieverständnis.

Fotos: Alex Bex


Regie, Konzept und Dramaturgie: Simon Köslich

von und mit
Naomi Koch, Frederic Lenz (Historikerlabor e.V.)
Richard Lingscheidt/Till Krüger, Florens Schmidt
und der Stimme von Janine Kress

Recherche: Naomi Koch, Frederic Lenz, Beate Niemann (Historikerlabor e.V.)
Assistenz: Aurora Kellermann
Musik: Florian Malicke

Video und Trailer: Brian Karp, Zweite Kamera: Leonard Leesch

Uraufführung im August 2022

Mehr Informationen unter www.kurraskomplex.de.

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„Zweisamkeiten“

Real-Performance mit drei Tänzer:innenpaaren / 2022

Liebe. Wir wollen wissen, was das ist. Wir wissen: Sie verbindet. Verbindet zu Beziehungen. Aber was genau – welche Elemente von Beziehungen bilden eine Schnittmenge? Gibt es eine universelle Sprache der Liebe? Dieser Fragestellung widmen sich Laura Witzleben und Simon Köslich mit Zweisamkeiten. Für Zweisamkeiten haben die Regisseurin:innen drei real existierende Tanz- und Liebespaare gefunden, die wortwörtlich miteinander durchs Leben tanzen.  

Jean und Brigitte, Tatjana und Milena sowie Yasmin und Sean sind Paare und zugleich professionelle Tänzer:innen. In Interviews und bei den Proben haben Simon Köslich und Laura Witzleben mit den Protagonist:innen über Themen wie Vertrauen, Visionen, Nähe, Endlichkeit und Tod gesprochen. Die Aufzeichnungen und Texte, die Geschichte der Paare, ihre Vergangenheit und Gegenwart und die einhergehenden unterschiedlichen, aber auch ähnlichen Denk- und Gefühlswelten sind Ausgangsbasis für drei individuelle und zusammengehörige choreografische Räume, die Zweisamkeiten für die Zuschauer:innen öffnet.

Die über Kopfhörer übertragene und von Davidson Jaconello entwickelte Klanglandschaft, bestückt mit Zitaten aus den vorangegangenen Interviews, geht dabei in einen spannungsvollen Dialog mit der Körperlichkeit der Tänzer:innen und den Örtlichkeiten des Bunkers.

 “Vielleicht erkennen sich die Zuschauer:innen in der Unterschiedlichkeit als auch in den Parallelen der Protagonist:innen wieder und können einen Strauß von Eindrücken als eine Art Spiegel mit nach Hause nehmen. Ein Gefühl von Verständnis für sich und für andere. Letztlich geht es um das Erkennen, dass wir uns alle in wellenartigen Prozessen bewegen. Es geht um den Ursprung und um das, was uns verbindet – um die Liebe“.

Fotos: Oliver Look

Regie, Recherche und Choreographie: Laura Witzleben und Simon Köslich
Ausstattung: Cordelia Lange
Sounddesign / Musik: Davidson Jaconello
Performer:innen: Jean Chaize und Brigitte Cuvelier, Tatjana Mahlke und Milena Sundari Nowak, Jan Viethen
Licht und Tontechnik: Stefan Ionita
Produktionsleitung: Chris Wohlrab
Assistenz: Mareike Jung
Pressearbeit: Anita Goß
Öffentlichkeitsarbeit & Social Media: TATWERK

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. Medienpartner ist TAZ. Die Tageszeitung

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„John Rabe – Endstation Siemensstadt“

Konzertperformance und performativer Stadtspaziergang / 2021

Das doppelteilige Projekt mit einer Konzertperformance von Mayako Kubo mit Historiker:innen, Flöten, Perkussion, Streichquartett und Elektronik sowie einem Stadtspaziergang geht den widersprüchlichen Lebensumständen von John Rabe auf die Spur.

John Rabe war Geschäftsführer der Siemens-Niederlassung in Nanking, wo er sich im japanisch-chinesischen Krieg 1937 für den Schutz der dortigen Zivilbevölkerung einsetzte und als Vorsitzender eines international aufgestellten Komitees maßgeblich an der Rettung von tausenden Chines:innen vor der Ermordung durch die japanische Armee beteiligt war. Gleichzeitig war er NSDAP-Mitglied, wurde nach Deutschland zurückbeordert, von der Gestapo verhört, zum Schweigen gezwungen und verlor seine frühere Stellung bei Siemens.

Simon Köslich erarbeitete die Dramaturgie und führte Regie beim szenischen Stadtspaziergang mit dem Historikerlabor e.V. und konzipierte gemeinsam mit den Historiker:innen die Auftritte des Historikerlabors bei der Konzertperformance von Mayako Kubo.

Mayako Kubo – Konzept/Komposition | Ilka Seifert – Konzertdesign/Dramaturgie |
Simon Köslich –Regie/Dramaturgie | Axel Vent – Sounddesign/Elektronik/Videos

Historikerlabor e.V.: Massih Chopan, Yvonne Ebeling, Frederic Lenz, Olaf Löschke, Christine Zeides – Recherche/Performance |
Beate Niemann, Silke Struck, Anja Zok – Recherche

modern art ensemble
Klaus Schöpp – Flöten/Darsteller | Almut Lustig – Perkussion/Darstellerin | Theodor Flindell – 1. Violine | Michael Yokas– 2. Violine | Kirstin Maria Pientka – Viola | Cosima Gerhardt – Violoncello

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„Benno Ohnesorg – Ein Chor erinnert“

Sprachchorprojekt im Strassenraum / 2019

Der Student und werdende Vater Benno Ohnesorg wurde am 2. Juni 1967 aus kurzer Distanz erschossen. Ein Sprechchor erinnert in einer 20-minütigen Performance an den Tod eines jungen Mannes und die damaligen Ereignisse. Stimmen von früher werden wieder hörbar gemacht und ein Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte wird aufgearbeitet. Ausgangspunkt der Erzählung ist eine Montage aus Originaldokumenten wie Zeitungsartikeln und Zeitzeugeninterviews. Das Projekt untersucht, wie ein Gedenken an Benno Ohnesorg heute möglich gemacht werden kann und was dieser Mord für uns heute noch bedeutet. Die Uraufführung fand anlässlich des 52-jährigen Jahrestages der Ermordung Benno Ohnesorgs am Tatort in der Krummen Strasse 66/67 in Berlin-Charlottenburg statt.
Ein Projekt von Simon Köslich & Winternachtstraum e.V. im öffentlichen Raum, Dauer: ca. 20 Min.

von und mit Marianne Thies, Simon Köslich, Mareike Hein und Florian Hein

Gefördert durch den Kulturbeirat Charlottenburg-Wilmersdorf und die Friede Springer Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung durch das Theaterhaus Mitte

https://vimeo.com/433650800

„Girolamini – Der Fall der Bücher“

Recherchetheater in der Lettrétage Berlin und Tatwerk Berlin / 2017-18

Die Begebenheiten rund um einen korrupten Bibliotheksdirektor sind Stoff für einen wahren Krimi. Tausende Bücher werden gestohlen, ohne dass es jemand mitbekommt. Bücher aus dem 17. Jahrhundert werden so gut gefälscht, dass es nicht einmal den weltbesten Wissenschaftlern auffällt.

Das Recherchestück „Girolamini – Der Fall der Bücher“ rekonstruiert zwei der spektakulärsten Kunstkriminalfälle der letzten Jahrzehnte. Die Schauspielerin Aurora Kellermann wühlt und spielt sich durch YouTube-Videos, Zeugenaussagen, Zeitungsartikel, Petitionen, Gerichtsunterlagen und Interviewmaterial. Dabei gibt sie einen tiefen Einblick in ihre persönliche Begegnung mit einem kriminellen Buchliebhaber und seine besondere Beziehung zu Galileo Galilei. Zwischen Lecture Performance, Diavortrag, Fälscherwerkstatt und psychologischem Kammerspiel versucht die Schauspielerin die folgenreichen Verflechtungen von Leidenschaft, Wissenschaft, Markt und Kriminalität zu entwirren. Das Wissen und die Motive der Protagonisten werden im Laufe der Nachforschungen immer unklarer. So wird die Suche nach Wahrheit zum Mittelpunkt der theatralen Auseinandersetzung. Fast nebenbei droht ein deutscher Kunsthistoriker an einer perfekten Galilei-Fälschung zu zerbrechen und kämpft verzweifelt um seinen Ruf als Wissenschaftler.

Regie / Konzept / Recherche: Simon Köslich
mit Aurora Kellermann, Musik: Messer Brüder
Premiere: Oktober 2017 in der Lettrétage Berlin, weitere Aufführung beim Performing Arts Festival 2018
gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin,
Senatskanzlei für Kultur und Europa

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„peerspektive – frei nach Ibsens Peer Gynt“

Stück mit dem Jugendclub des Staatstheater Darmstadt / 2014

„In der Kiste regt sich was. Und man staunt, wie klein sich ein Mensch zusammenfalten kann, wenn ein Darsteller nach dem anderen aus den Kartons schlüpft, die über die Bühne der Kammerspiele verteilt sind. Das Kistengebirge könnte mit etwas Fantasie die norwegische Fjordlandschaft andeuten. Simon Köslich nimmt es für seine erste Produktion mit dem Jugendclub „Backstage on stage“ des Darmstädter Staatstheaters aber auch als Anspielung auf das Zwiebelgleichnis in Ibsens Peer Gynt, dessen Suche nach sich selbst Schale um Schale entfernt, bis am Ende nichts mehr da ist.

Das Stück gibt ja eine Menge her, um Lust am Spiel zu finden und Talente zu erproben, und Köslichs Inszenierung vermittelt sowohl den Reiz der sorgsam arrangierten Gruppen-Choreografie als auch die starken individuellen Charaktere seiner Schauspieler, die sehr eigene Begabungen mitbringen und erkennbar entwickeln.

Die Inszenierung formt die wichtigsten Episoden des Dramas in knapp gefasste, abwechslungsreiche Bilder. Da wird Peer zum Popstar bei einem bejubelten Auftritt, ist sein Reichtum Anlass zu einer kleinen Kapitalismus-Satire, es gibt ein kraftvolles Rap-Quartett und lockere Choreografien (Laura Witzleben), während die Musik von Florian Malicke den
Rhythmus des Abends formt und Signale für die wechselnden Stimmungen setzt.“

(Johannes Breckner im Darmstädter Echo, 25.4.2014)

Regie / Konzept: Simon Köslich, Choreografie: Laura Witzleben
mit dem Jugendclub Backstage des Staatstheaters Darmstadt

Musik: Florian Malicke

Bilder von Barbara Aumüller


Läd Naid Sürpries Reihe

Konzeption und Performance im Nachtformat am Staatstheater Darmstadt
2010 – 2014